Mehr Aufträge bedeuten mehr Geschäfte – Das Einkaufsverhalten europäischer Kleinst-Bauunternehmen

In einem vorherigen Artikel haben wir ein Bild des durchschnittlichen europäischen Handwerkers basierend auf Interviews mit 1700 Handwerkern aus sieben europäischen Ländern präsentiert. Ihr gemeinsames Merkmal scheint die Vielfalt zu sein, nicht nur weil sie eine Vielzahl von Bauaktivitäten durchführen, sondern auch weil es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern gibt.

Gleichzeitig sind Handwerker aufgrund der Vielfalt der von ihnen ausgeführten Tätigkeiten eine interessante Zielgruppe für eine Vielzahl von Herstellern und Marken von Bau-, Installations- und Heimwerkerprodukten. Dies wird durch die Ergebnisse des neuen European Handyman Monitor von USP Marketing Consultancy unterstützt, die zeigen, dass europäische Handwerker nicht nur sehr zahlreich sind, sondern auch über ein gewisses Maß an Entscheidungs- und Kaufkraft verfügen.

Eine wichtige Frage ist, wo Handwerker die Produkte kaufen, die sie für ihre verschiedenen Arbeiten benötigen. Da Handwerker eine schwer zu untersuchende Gruppe sind, gab es relativ wenig verlässliche Marktdaten, um diese Schlüssel Frage zu beantworten. Deshalb haben wir unseren ersten Bericht des European Handyman Monitor nicht nur auf die Profilierung dieser Gruppe, sondern auch auf ihr Einkaufsverhalten fokussiert.

Allgemeiner Baustoffgroßhandel wird am häufigsten genutzt

Auf den ersten Blick scheint der traditionelle allgemeine Baustoffgroßhandel der bevorzugte Einkaufsort zu sein, da neun von zehn europäischen Handwerkern dort einkaufen. Die Tatsache, dass sie dort fast die Hälfte ihres Budgets gezielt ausgeben, macht diesen Einkaufs Kanal zum klaren Favoriten. Interessanterweise werden die nächsten fünf Einkaufs Kanäle im Diagramm, die von spezialisierten Großhändlern und Händlern bis hin zu Baumärkten reichen, jeweils von etwa der Hälfte der Handwerker genutzt, und sie geben dort im Durchschnitt etwas weniger als ein Zehntel ihres Budgets aus.

Hier zeigen sich Handwerker im Gegensatz zu beispielsweise Installateuren oder Malern. Aus unseren anderen Monitoren wissen wir, dass diese spezialisierteren Fachkräfte im Allgemeinen weniger Einkaufs Kanäle nutzen und einen viel höheren Anteil ihres Budgets bei einem Großhandels Kanal ausgeben, der auf die Produkte ihrer Haupttätigkeit spezialisiert ist. Handwerker hingegen neigen dazu, eine breitere Vielfalt an Kanälen zu nutzen. Mit ihrem Einkaufsverhalten beweisen Handwerker erneut ihre Diversität.

Mehr Aufträge bedeuten mehr Geschäfte

Der oben genannte Kontrast zwischen Handwerkern und spezialisierteren Fachleuten lässt sich leicht erklären. Handwerker sind an einer breiteren Palette von Bauaktivitäten beteiligt als spezialisierte Fachkräfte, was bedeutet, dass sie Materialien und Produkte aus einer größeren Vielfalt von Produktgruppen benötigen. Folglich beziehen sie diese an einer größeren Anzahl von Einkaufs Orten als Fachleute, die sich hauptsächlich auf eine Aktivität konzentrieren.

Diese Hypothese, dass mehr Aufträge mehr Geschäfte bedeuten, wird tatsächlich auch von den Handwerkern selbst bestätigt. Wie wir in einem vorherigen Artikel besprochen haben, variiert die Anzahl der Tätigkeiten, an denen Handwerker beteiligt sind, erheblich von Land zu Land. Deutsche Handwerker, die durchschnittlich 5,1 verschiedene Bauaktivitäten ausführen, sind die am stärksten spezialisierten, während britische Handwerker, die im Durchschnitt 12,2 Aktivitäten ausführen, die allgemeinsten Handwerker sind. Diese Unterschiede spiegeln sich im Einkaufsverhalten der Handwerker in beiden Ländern wider. Die spezialisierteren deutschen Handwerker nutzen die wenigsten Einkaufs Orte, im Durchschnitt 3,1, während die allgemeineren britischen Handwerker auch die meisten Einkaufs Kanäle nutzen, im Durchschnitt 5,3.

Dies zeigt nicht nur, dass der Grad der Spezialisierung das Einkaufsverhalten beeinflusst, sondern auch, dass es für Hersteller und Marken von Bau Materialien und Produkten von entscheidender Bedeutung ist, auf lokale Einstellungen und Unterschiede zu achten, wenn sie diese Handwerker ansprechen möchten. Das Obige ist nur eine grobe Skizze der detaillierten Roadmap, die notwendig ist, um die europäischen Handwerker zu erreichen. Für einen detaillierten Überblick über ihr Profil, Einkaufsverhalten und Präferenzen verweisen wir auf den European Handyman Monitor 2021 von USP Marketing Consultancy.