Trotz des Krieges in der Ukraine heizt sich der europäische SHK-Installationsmarkt auf

Trotz des Krieges in der Ukraine heizt sich der europäische Installationsmarkt auf

Der Beginn des Jahres 2022 war von Unsicherheit geprägt, wobei die russische Invasion in der Ukraine eine wesentliche Ursache war. Darüber hinaus wird die Unsicherheit im Bau- und Installationssektor durch anhaltende Probleme in den Lieferketten und die beschleunigte Energiewende verstärkt. Die Frage ist, welchen Einfluss diese Faktoren auf die Aktivitäten der Installationsunternehmen haben.

Diese Unsicherheit und Anspannung im ersten Quartal spürten viele HVAC-Installateure und Klempner, wie die Ergebnisse des European Mechanical Installation Monitor von USP Marketing Consultancy zeigen. Die Interviews mit Installateuren aus sechs europäischen Ländern zeigen, dass die Umsätze der Installationsunternehmen im ersten Quartal etwas gesunken sind.

Umsatzsalden blieben überwiegend positiv

Trotz des Rückgangs war der Umsatzsaldo im ersten Quartal in allen Ländern außer Polen weiterhin positiv, wo der Umsatzsaldo nach drei positiven Quartalen wieder negativ wurde. Das überrascht nicht, da Polen am nächsten zur Kriegszone liegt. Im zweiten Quartal stiegen jedoch die Umsätze der Installationsunternehmen wieder. Obwohl der Umsatzsaldo in Polen im Q2 weiterhin negativ war, stieg der Umsatz dort im Vergleich zu Q1.

Im zweiten Quartal stiegen die Umsätze also wieder, und die Erwartungen der Installateure für das dritte Quartal sind sogar noch besser. Trotz des Rückgangs im Q1 und des negativen Saldos in Polen scheint der Krieg in der Ukraine nur geringe Auswirkungen auf die Installationsunternehmen zu haben. Das steht mehr oder weniger im Einklang mit unseren Prognosen für den gesamten Bau- und Installationssektor. Diese zeigen, dass das Wachstum in diesen Sektoren etwas langsamer wird, aber dennoch erwartet wird.

Auftragsbücher der Installateure steigen

Besonders im Installationssektor sind die Suche nach Nachhaltigkeit und die Energiewende wichtige Treiber. Beide führen zu einem Bedarf an neuen Installationen in Gebäuden und fördern somit den Installationssektor. Die durch den Krieg verursachte Energiekrise erhöht den Druck auf den Übergang zu nachhaltigen Energiequellen noch weiter. Das Ergebnis ist noch mehr Arbeit für Installateure, was sich auch in ihren Auftragsbüchern widerspiegelt.

Wie die Grafiken zeigen, sind die Auftragsbücher in vier der sechs Länder im zweiten Quartal plötzlich stark gestiegen. Die niederländischen Installateure sind am stärksten beschäftigt, mit durchschnittlich beeindruckenden 10,3 Monaten an geplanter Arbeit. In Deutschland und dem Vereinigten Königreich erreichen die Auftragsbücher ebenfalls Höchststände, mit durchschnittlich 8,9 und 7,7 Monaten. Die einzigen Orte, an denen die Auftragsbücher gesunken sind, sind Frankreich und Polen, aber selbst dort haben die Installateure im Durchschnitt etwa sechs Monate an geplanter Arbeit.

Geringer Einfluss auf viele Trends

Was genau ist also der Einfluss des Krieges in der Ukraine auf den europäischen Installationssektor? Betrachtet man die Umsätze, so ist dieser Einfluss, abgesehen von einem leichten Rückgang im Q1, ziemlich begrenzt. Im gesamten europäischen Bau- und Installationssektor sehen wir nahezu dasselbe: geringeres Wachstum, aber dennoch Wachstum. Aus dieser Perspektive ist der Einfluss des Krieges in der Ukraine auf diese Sektoren eher gering.

Wenn man die Auftragsbücher betrachtet, sind die Installateure plötzlich viel beschäftigter, aber das liegt nicht nur am Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Energieengpässen. Nachhaltigkeit und die Energiewende sind seit geraumer Zeit starke Trends, deren Einfluss durch die zunehmende Sichtbarkeit des Klimawandels zunimmt. Mehr denn je werden Initiativen und Klimapolitiken, wie zum Beispiel der Europäische Green Deal, umgesetzt, was auch dazu führt, dass die Agenden der Installateure voller werden.

In diesem Zusammenhang ist der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise wie eine Fliege, die in das Netz der Trends im Installationsmarkt fliegt. Obwohl der Einfluss gering erscheint, hat der Krieg einen gewissen Einfluss auf all diese Trends. Die Energiewende wird beschleunigt, wodurch die Installateure beschäftigter werden. Dies wiederum beeinflusst andere Trends wie Arbeits- und Materialengpässe, und auf diese Weise zieht der Tremor durch das gesamte Netzwerk. Auf jeden Fall müssen sich die Installationsunternehmen in naher Zukunft keine Sorgen über einen Arbeitsmangel machen.

Für weitere Informationen über die Entwicklung der Installationsunternehmen in sechs großen europäischen Märkten verweisen wir auf den Q2 2022 Bericht des European Mechanical Installation Monitor von USP Marketing Consultancy.